Erlebnisbericht Malaysia, Tag 11

(Von Herbstlager-Teilnehmerin Linda Zeller)

Jetzt ist es fast vorbei. Qi Gong ist fast vorbei, der Unterricht ist fast vorbei. Ich stelle zufrieden fest, dass ich heute wieder ganze Kniebeugen machen kann. Ich spüre zwar noch immer den Schmerz im Oberschenkel, aber nicht mehr in einem Mass, das aussagt, manche Dinge besser nicht zu tun. Ich bin sehr froh, dass dem so ist. Nachdem gestern viel Konzentration für das Vermeiden von Schmerz draufgegangen ist, kann ich mich heute wieder besser auf das konzentrieren, was ich lernen will. (Zugegebenermassen habe ich einen ziemlich holprigen Start, zumindest bis Roman mir zwei, drei Mal die Hand auf die Stirn geklatscht hat. Das weckt auf.)

Bild: In Kuala Lumpur die Regel – Hohe, impossante Gebäude.

Am Nachmittag gehen Alex, Sanel und ich Stoffe kaufen. Mir ist der Gedanke gekommen, dass sich das lohnen könnte. In der Schweiz ist gutes Material sehr teuer. Tatsächlich habe ich im Internet mehrere grosse Stoffgeschäfte gefunden, aber WIE gross die sind, war mir überhaupt nicht klar. Staunend betreten wir das siebenstöckige Geschäft. Wir werden sofort angesprochen, ob wir etwas Besonderes suchen, aber wir winken ab und arbeiten uns, begleitet von unserem persönlichen Berater, die Stockwerke nach oben. Wenn ich etwas finde, was ich haben möchte, merke ich mir den Stock. Eigentlich muss ich mir fast jeden merken.

Bild: Kraft-Übungen sind für alle wichtig. Auch für Grossmeister Martin Sewer.

Auf dem Nach-Unten-Weg sammeln wir dann unsere Fundstücke ein. Insgesamt zweiundfünfzig Meter lassen wir uns einpacken. Hervorragende Materialen, Seide und Baumwolle. Die reine Wolle ist fast so teuer wie in der Schweiz, darum lasse ich davon die Finger. Wir geben knapp 2000 Ringgit aus. Das bedeutet, der Meter kostet unter zehn Franken, und das nicht bei billig gewobener, minderwertiger Baumwolle… In der Schweiz hätten wir wohl problemlos das zehnfache dafür bezahlt.

Bild: Die Teilnehmer des Herbstlagers, zusammen mit Grossmeister Martin Sewer.

Schwer beladen fahren wir mit der Bahn zurück nach Raja Chulan und gehen dann ins Hotel, um unsere Schätze in Sicherheit zu bringen. Hoffentlich passt das alles in unser Gepäck – und in die Gewichtslimite. Später gehen wir noch Tapas essen, ebenfalls zu dritt. Ein gelungener Tag mit vielen Folgeprojekten an der Nähmaschine.