Das Shaolin Kloster aus Filmen vs. heute
Die heutige Vorstellung des weltbekannten Shaolin Klosters und dessen Bewohner wurde bei den Meisten durch Filme oder Videos geprägt. Das Kloster scheint eine idyllische, zeitlose und mystische Erscheinung zu sein. Durch historische Ereignisse und den heutigen Tourismus, ist das Kloster aber schon lange nicht mehr, wie es einmal war.
Einer der bekanntesten Filme über das Shaolin Kloster ist «Die 36 Kammern der Shaolin», bei welchem der Protagonist (welcher im echten Leben traditionelles Kung Fu gelernt hat) das berüchtigte Kung Fu der Shaolin Mönche erlernen will. Der Film übermittelt die bekannte Härte und Disziplin mit welcher die Mönche geschult wurden. Wenn man die gestellten Aufgaben nicht schaffte, gab es kein Abendessen und auf falsches Handeln folgten Strafen. Gesprochen wurde selten, den ganze Tag lang wurde trainiert, Respekt und Tugend standen an oberster Stelle und alles geschah fern ab von jeglicher Zivilisation. Das Leben als Mönch war schwer, wer das nicht aushielt, starb oder musste das Kloster verlassen.
Heute gleicht der heilige Tempel einem Museum. Besser gesagt, «die» Tempel, Mehrzahl, denn heute behaupten gleich drei Kloster, sie seien die Nachkommen des wahren Süd-Shaolin Klosters. Sie setzen auf den Tourismus und auf das Geschäft mit Spiritualität. Die Marke «Shaolin» hat heute ca. zehn Geschäftszweige und macht, laut dem SRF-Beitrag «Geschäft mit Spiritualität», jährlich einen Umsatz von mehr als 20 Millionen Franken. Kein Wunder bei über 1.5 Millionen Touristen jährlich! Die «Mönche» die als Touristenattraktion Ying-Qi-Gong («Hartes Qi-Gong») und akrobatische Kunststücke vorführen, sind selten echte Mönche, sondern Schüler der nahegelegenen Wushu Schulen.
Ein Zitat eines Freundes, der die Möglichkeit hatte, einige Wochen im Shaolin Kloster hinter den Kulissen zu trainieren: «Bis sechs Uhr morgens kann man in Ruhe trainieren und sieht dabei auch die Mönche in Aktion. Danach sieht man den ganzen Tag, vor lauter Chinesen, den Boden kaum. Was mein mystisches Bild der Mönche am meisten zerstörte: Sie sind in ihren Pausen andauernd am Handy. Von den alten Filmen ist für mich nur noch der Reisbrei, den man zu jeder Mahlzeit bekommt, real…»
Wer hautnahe miterleben will, wie es im heutigen Shaolin Kloster aussieht, hat auf der Chinatour 2018 (5.1-13.1.2018) die Gelegenheit dazu! Nebst vielen anderen Aktivitäten steht nämlich auch das Shaolin Kloster auf dem Plan! Melde dich dazu bei Deinem Instruktor an.